O f f e n e r   B r i e f

An den Bürgermeister der Stadtgemeinde Korneuburg LAbg. Christian Gepp
An die Gemeinderätinnen und -Gemeinderäte der Stadt Korneuburg

Betrifft:

KEINE 2. SIGNA - Die Werft NICHT dem nächsten Immobilienspekulanten überlassen!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,

Wir, die Vorstands-Mitglieder des Vereins "Brennpunkt Werft Korneuburg", fühlen uns verpflichtet, unserer Sorge zur Zukunft des Werftareals Ausdruck zu verleihen. Weil wir uns als Mitglieder der Zivilgesellschaft für die Entwicklung dieser Stadt mit-verantwortlich fühlen, wenden wir uns heute mit unserem Schreiben an Sie.

Die Entwicklung des Werftgeländes liegt derzeit „auf Eis“, bis der nächste Immobilienspekulant auftritt und das Signa-Projekt (oder ein eigenes/ähnliches) umsetzen will. Wenn das Projekt so weitergeführt wird, wie von Signa geplant, rollt eine Lawine von Problemen auf uns zu: 

• ungelöste Verkehrsprobleme für das gesamte Stadtgebiet,
• Belastung der Anrainer und der Bewohner der Zubringerstraßen sowie Wertminderung ihrer Grundstücke,
• soziale Konflikte zwischen den Bewohnern des Luxusquartiers und Veranstaltungsbesuchern,
• Hochwasser-Probleme und Zerstörung der Ufer-Landschaft 
• hohes Leerstands-Risiko

Statt auf den nächsten „Entwickler“ und seine Wünsche zu warten, sollte die Stadt JETZT ein Konzept erstellen, wie der Anteil des öffentlichen Eigentums in der Werft erhöht werden kann; Umwidmungen dürfen auch deshalb zurzeit nicht in Frage kommen. Denn:

Mehr öffentliches Eigentum beschützt die Stadt vor Fremdbestimmung durch lediglich am Gewinn interessierte Investoren! 

Budgetmittel für mehr öffentliches Eigentum am Werft-Areal stellen einen zukunfts-orientierten Wertbeitrag für die Stadt dar. Korneuburg hat mit einer solchen höheren politischen Eigenverantwortung die Chance auf einen guten Weg in die Stadtentwicklungs-Zukunft und kann das Ziel, ein umwelt- und sozial-verträgliches Projekt zu entwickeln, erreichen.  

Die politischen Vertreter:innen sind daher aufgefordert, JETZT darüber zu diskutieren:

• welche Grundstücke für eine sanfte Entwicklung strategisch wichtig sind und erworben werden sollten
• wie eine mögliche Finanzierung dafür ausschauen könnte
• von welcher Seite eine sanfte Entwicklung auch finanziell unterstützt werden könnte (z.B. Förderungen, Unterstützung Bund/Land)
• wie das Planungsprocedere für ein umwelt- und sozial-verträgliches Projekt aussehen kann

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zum Abschluss hoffen wir, dass unsere Sorge auf Verständnis trifft und dass wir zu einem gemeinsamen Handeln kommen – im Sinne des Korneuburger Leitbild-Mottos „Leben im Zusammen:Fluss“.

Mit den besten Grüßen

Der Vorstand des Vereins Brennpunkt Werft Korneuburg

Harry deBoer, Regina Gruber, Elisabeth Kerschbaum, Andrea Mras, Karin Zalesak